guter alter ludwig van
was hat man dir bloß angetan?
apokalyptische worte, denkt ihr? lasst mich erklären, wie ich dazu komme. es liegt etwas nördlich der bielefelder altstadt, immer noch recht zentral, der hauptbahnhof der stadt. jede/r besucherIn wird ihn noch zu sehen bekommen. kein prunkstück, keine müllhalde – ein mittendrin im typischen deutschebahnstil. bäcker, presse, cafés und – obligatorisch – eine naheliegende anbindung ans öffentliche verkehrsnetz. flugs herausgetreten aus dem bahnhofsgebäude, vorbei an wartenden rauchern und rauchenden wartern, taxistand und bahnhofstraße sowie mcdonalds rechts liegen gelassen, und geradewegs zum angezeigten und ausgeschilderten U für Straßenbahn. warum u? weil die bahn im stadtkern und ein stück weit nach draußen unterirdisch verläuft. komisch, lässt sich denken. praktisch, denken sich viele, die – gerade zur winterszeit – sich wärme und schutz vor wind und wetter suchen. nun aber, mögen manche skeptische blicke vor den bildschirmen verraten, was hat all dies mit dem guten alten ludwig van – gotthabihnselig! – zu tun?
abwarten! denn, wer sich eilenden oder weilenden schritts dem abgang zur stadtbahn nähert, wird schon meter vorher eine melodie erklingen hören. „oh! ich kenn sie“, dachte ich beim ersten male. „oh! wie nett“, auch. bekannt aus klavierübenden schülern und innen im musikunterricht, als oldschoolhandymodell und als ohrwurm für klassikpopaffine menschen: für elise. „na sowas aber auch eins noch einmal. und was läuft da sonst noch so?“ gute frage. fragte ich mich nämlich [oh wie gut, dass niemand – alle(s) weiß und wissen]. die antwort ergab sich tage später im gespräch: „nichts!“, denn nichts anderes als dieses gottverdammte lied läuft in einer endlosschleife sisyphüßig, niemals müßig, auf und ab, entlang der rollbänder. wahrscheinlich hat beethoven mal hier gepinkelt oder andere geschäfte verrichtet und deshalb haben die halt – NEIN! es geht einzig und alleine darum, sich munter zu täg- und nächtlichen stelldicheins hier versammelnde obdachlose zu vergraulen und ihnen ihr plätzchen akustisch anzusauen. seltsam nur, dass das konzept nicht zu fruchten scheint, denn, wenn dieses liedchen schon länger seine runden hier dreht – und ich halte es für unwahrscheinlich, dass justament am tage meiner ankunft der startschuss fiel – dürfte ich keine bierbewaffneten menschen da gesehen haben. jedoch: ich habe und werde fürderhin. somit stellt sich ernsthaft die frage: „haben die [verantwortlichen] einen vogel? etwa gar einen sing-?“ immerhin dürfte eines klar sein, ebenso wie sich regelmäßig passierende daran stumpf gehört haben, scheinen sich auch die zielscheiben des psychoterrors wenig beeindruckt. am allerwenigsten aber dürfte es den guten – gott – alten – hab – ludwig – ihn – van – selig erschüttern, denn, um ihn vor einigen pirhouetten im grabe zu bewahren, hat er nicht etwa einen [vogel], sondern war gar selbst taube…
schriebs, und macht‘ sich aus dem staube
bevor ich – wie ich ersthaft glaube –
weitre späte worte klaube.
also lieber ins bett als unter die haube!
apokalyptische worte, denkt ihr? lasst mich erklären, wie ich dazu komme. es liegt etwas nördlich der bielefelder altstadt, immer noch recht zentral, der hauptbahnhof der stadt. jede/r besucherIn wird ihn noch zu sehen bekommen. kein prunkstück, keine müllhalde – ein mittendrin im typischen deutschebahnstil. bäcker, presse, cafés und – obligatorisch – eine naheliegende anbindung ans öffentliche verkehrsnetz. flugs herausgetreten aus dem bahnhofsgebäude, vorbei an wartenden rauchern und rauchenden wartern, taxistand und bahnhofstraße sowie mcdonalds rechts liegen gelassen, und geradewegs zum angezeigten und ausgeschilderten U für Straßenbahn. warum u? weil die bahn im stadtkern und ein stück weit nach draußen unterirdisch verläuft. komisch, lässt sich denken. praktisch, denken sich viele, die – gerade zur winterszeit – sich wärme und schutz vor wind und wetter suchen. nun aber, mögen manche skeptische blicke vor den bildschirmen verraten, was hat all dies mit dem guten alten ludwig van – gotthabihnselig! – zu tun?
abwarten! denn, wer sich eilenden oder weilenden schritts dem abgang zur stadtbahn nähert, wird schon meter vorher eine melodie erklingen hören. „oh! ich kenn sie“, dachte ich beim ersten male. „oh! wie nett“, auch. bekannt aus klavierübenden schülern und innen im musikunterricht, als oldschoolhandymodell und als ohrwurm für klassikpopaffine menschen: für elise. „na sowas aber auch eins noch einmal. und was läuft da sonst noch so?“ gute frage. fragte ich mich nämlich [oh wie gut, dass niemand – alle(s) weiß und wissen]. die antwort ergab sich tage später im gespräch: „nichts!“, denn nichts anderes als dieses gottverdammte lied läuft in einer endlosschleife sisyphüßig, niemals müßig, auf und ab, entlang der rollbänder. wahrscheinlich hat beethoven mal hier gepinkelt oder andere geschäfte verrichtet und deshalb haben die halt – NEIN! es geht einzig und alleine darum, sich munter zu täg- und nächtlichen stelldicheins hier versammelnde obdachlose zu vergraulen und ihnen ihr plätzchen akustisch anzusauen. seltsam nur, dass das konzept nicht zu fruchten scheint, denn, wenn dieses liedchen schon länger seine runden hier dreht – und ich halte es für unwahrscheinlich, dass justament am tage meiner ankunft der startschuss fiel – dürfte ich keine bierbewaffneten menschen da gesehen haben. jedoch: ich habe und werde fürderhin. somit stellt sich ernsthaft die frage: „haben die [verantwortlichen] einen vogel? etwa gar einen sing-?“ immerhin dürfte eines klar sein, ebenso wie sich regelmäßig passierende daran stumpf gehört haben, scheinen sich auch die zielscheiben des psychoterrors wenig beeindruckt. am allerwenigsten aber dürfte es den guten – gott – alten – hab – ludwig – ihn – van – selig erschüttern, denn, um ihn vor einigen pirhouetten im grabe zu bewahren, hat er nicht etwa einen [vogel], sondern war gar selbst taube…
schriebs, und macht‘ sich aus dem staube
bevor ich – wie ich ersthaft glaube –
weitre späte worte klaube.
also lieber ins bett als unter die haube!
tiermensch - 3. Dez, 11:35
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