zen zen nullacht
freitag ist und ich sitze vollständig angemeldet am universitären system bielefelds am pc-pool [leider nicht so sehr die ferienstimmung nach der das klingt – aber immerhin sind die pcs hier nicht in der typischen tischreihenanordnung, sondern ein tisch und vier pcs darauf sozusagen im kreis um die tischmitte] und bin endlich befreit von internet-café-gebühren.
Aber ich will noch einmal in die vergangenheit blicken, denn das wochenende mit heidi [da war doch ein versprechen, mehr zu erzählen] verdient es, in ausführlicheren worten gewürdigt zu werden, denn da waren – abgesehen von der feinen zeit mit ihr – schöne dinge, die die umgebung zu bieten hat. Zum biespiel:
DIE EXTERNSTEINE
Es sind keine fuffzich kilometer von bielefeld, nur ein stückchen also die schnellstraße aus richtung südost nach detmold, ein militärisches truppenübungssperrgebiet umkreisend, weiter nach süden. Wenn mich mein trübes gedächtnis nicht irrt, heißt der ort horn-bad meinheim oder so. jedenfalls stehen dort diese monumentalen dinger, die vor zig1000 jahren im zuge derselben erdplattenverschiebung, die auch unsere hübschen alpen hervorgebracht haben, aus dem boden gesprossen sind wie monsterpilze (oder schwammerl, schon klar). Bis zu knapp 40 meter hoch ragen diese sandsteinbrocken aus der erde und alleine diese exponierte lage (laut infotafel handelt es sich dabei eigentlich um einen kamm, der sich auch noch weiter durch den teutoburger wald zieht – leider war die zeit nicht so massig vorhanden, dass wir weiter vorstoßen hätten können – aber: I’ll be back!) hat sie schon lange lange als kultobjekte, sternwarte, anbetungsobjekte oder einfach nur chilloutarea beliebt sein lassen. Von germanischen kulten aus, über – eh klar – christliche vereinnahmung, bis hin zu lustigen mittelaltermusikern, die mit trommel und dudelsack abends dort ihre lieder tönen lassen.
Der weg dorthin ist eigentlich nicht schwer zu finden, der tourismus hat eben doch schon einzug gehalten. Das wetter kam uns allerdings entgegen, denn es war bewölkt (der Samstag nach dem tag der deutschen einheit, dem 3.10.2008; hier ein feiertag und somit: FREI) und dementsprechend leer war es. Nicht dass leer hieße, wir seien die einzigen gewesen – soviel wunschtraum wäre grund genug, sich selbst unglücklich zu machen – aber immerhin keine warteschlangen (ob die sonst zu finden wären, weiß ich nicht), keine lästigen fotografierenden (ok, zugegeben, ich auch..) touriis (wie hier so schön gesagt wird) und wunderbare herbststimmung. Rundherum lässt sich eigentlich (abgesehen von dem kleinen see, der direkt daran liegt, bzw. den relikten ‚moderner zivilisation’) nicht viel mehr sehen als wald. Nur auf dem feld direkt davor steht eine alte, ehrwürdige eiche, recht allein, aber doch – wie ich meine – glücklich.
Unter die steine sind gänge gebaut und in einem nebengespräch meine ich aufgeschnappt zu haben, dass sich luftschächte durch die felsmassen ziehen, weshalb die akustik für musiker so interessant ist – laute töne! Die gänge sind leider abgesperrt, aber hinauf lässt sich steigen. In den fels gemeißelte stufen führen bis nach ganz oben, zumindest auf zwei der mehr als 10 türme. Unten findet sich noch ein felsrelief von um 1200, eine darstellung der abnahme jesu christi vom kreuz – scheinbar sehr einzigartig. Und dann finden sich allerorts einritzungen und –kerbungen ins gestein. Natürlich auch die üblichen „jack was here“ oder „otto will ficken“ plus nummer, aber doch auch ältere, ernsthafte oder wenigstens schön gemeißelte schriftzüge, die nicht immer klar zu lesen sind. Jedenfalls war es schwer, dem verlangen nachzugeben, permanent den stein berühren zu müssen, wie auch die bäume rundum. Es ist ein ort, der die verbindung zur und die macht der natur spüren lässt. Überall im stein, der von flechten überzogen ist, offenbaren sich gesichter und vielleicht zwei minuten, nachdem ich es mir gedacht habe, hat heidi meinen gedanken ausgesprochen: „auf den ersten blick scheinen überall gesichter zu sein, aber wenn man genau hinsieht, sind sie nicht mehr da“. Ist das mystik? Ich denke schon und wenn ich – als bekennender (wenngleich nicht restlos glücklicher) rationalist – das sage, darf es getrost geglaubt (nicht gewusst) werden.
Aber worte reichen nicht aus, das gefühl zu vermitteln, also: selber kommen und herz auf!
Nur eins noch: das felsgrab; unterhalb der steine, fast direkt am wasser gelegen, ist, ebenfalls in den stein gehauen, eine art sarkophagunterteil. Hmm, wie beschreiben? Ein loch im fels und am grunde des loches, exakt in menschenform (ich passe genau rein, nur leider war der beinteil voller wasser), eine versenkung eingelassen, in der man sich (trotz wasser ausprobiert) unwahrscheinlich geborgen und wohl fühlt. Von wegen kontakt zur natur – vielmehr eingehen in sie lässt sich wahrscheinlich nur unter wasser, aber das sauerstoffproblem tut sich im felsgrab wenigstens nicht auf.
That mold & put a born
Dann kam der harte bruch. Nach einigen minuten fahrt waren wir wieder in detmold und haben uns mit einigem durchfragen an der stadthalle eingefunden, in der das 4tägige, 4te international short film festival detmold ausgetragen wurde. Ein paar stunden haben wir uns mit verschiedenen filmen füllen lassen. Teils sehr gut und professionell, teils professionell aber nicht gut und teils weder noch. Trotzdem: der eintritt (für die externsteine zum hochsteigen 1 verträglicher und rechtfertigbarer Euro) war für studentInnen frei, also kein grund für reue.
Und sowohl detmold als auch paderborn (hey peter, du hast immer gemeint, du hast dich in der stadt nicht wohl gefühlt, aber mit verlaub, schön ists schon oder?) zeigen in der innersten stadt (und so groß sind die ja beide nicht) ein hübsches sammelsurium alter, bürgerlicher fachwerksbauten, viel mit dunklem holz, teilweise mit verspielten zierdächern und manchmal sogar mit goldenen inschriften (uuuiii toooll; ist aber wirklich nicht hässlich). An paderborn ist vor allem niedlich, dass sich eben dieser kürzeste fluss deutschlands dort befindet: die pader (oder der?). die wird irgendwie durch die altstadt, um den dom herum, geleitet und bietet damit ganz nette ecken – gleich neben der stadtbibliothek. Jaja, viel zu sehen da, keine frage und auch die gebratenen champignons waren gut und die crêpes (würdet ihr mir glauben, wenn ich schriebe, das wäre sooo typisch für paderborn? Alles lüge! Alles lüge!)
So – vorerst wieder schluss. Ich denke, nächstes mal werde ich einmal mehr über die uni auslassen – im positivsten sinne. Naja, vielleicht gibt’s ja neue erkenntnisse bis dahin..
Und wie immer: beste grüße und auch liebe, seien wir keine tagediebe, freuen wir uns guter dinge, sind wir auch, weshalb ich singe: ioladiholadiholadihooo
Euer, tiermenschoo
Aber ich will noch einmal in die vergangenheit blicken, denn das wochenende mit heidi [da war doch ein versprechen, mehr zu erzählen] verdient es, in ausführlicheren worten gewürdigt zu werden, denn da waren – abgesehen von der feinen zeit mit ihr – schöne dinge, die die umgebung zu bieten hat. Zum biespiel:
DIE EXTERNSTEINE
Es sind keine fuffzich kilometer von bielefeld, nur ein stückchen also die schnellstraße aus richtung südost nach detmold, ein militärisches truppenübungssperrgebiet umkreisend, weiter nach süden. Wenn mich mein trübes gedächtnis nicht irrt, heißt der ort horn-bad meinheim oder so. jedenfalls stehen dort diese monumentalen dinger, die vor zig1000 jahren im zuge derselben erdplattenverschiebung, die auch unsere hübschen alpen hervorgebracht haben, aus dem boden gesprossen sind wie monsterpilze (oder schwammerl, schon klar). Bis zu knapp 40 meter hoch ragen diese sandsteinbrocken aus der erde und alleine diese exponierte lage (laut infotafel handelt es sich dabei eigentlich um einen kamm, der sich auch noch weiter durch den teutoburger wald zieht – leider war die zeit nicht so massig vorhanden, dass wir weiter vorstoßen hätten können – aber: I’ll be back!) hat sie schon lange lange als kultobjekte, sternwarte, anbetungsobjekte oder einfach nur chilloutarea beliebt sein lassen. Von germanischen kulten aus, über – eh klar – christliche vereinnahmung, bis hin zu lustigen mittelaltermusikern, die mit trommel und dudelsack abends dort ihre lieder tönen lassen.
Der weg dorthin ist eigentlich nicht schwer zu finden, der tourismus hat eben doch schon einzug gehalten. Das wetter kam uns allerdings entgegen, denn es war bewölkt (der Samstag nach dem tag der deutschen einheit, dem 3.10.2008; hier ein feiertag und somit: FREI) und dementsprechend leer war es. Nicht dass leer hieße, wir seien die einzigen gewesen – soviel wunschtraum wäre grund genug, sich selbst unglücklich zu machen – aber immerhin keine warteschlangen (ob die sonst zu finden wären, weiß ich nicht), keine lästigen fotografierenden (ok, zugegeben, ich auch..) touriis (wie hier so schön gesagt wird) und wunderbare herbststimmung. Rundherum lässt sich eigentlich (abgesehen von dem kleinen see, der direkt daran liegt, bzw. den relikten ‚moderner zivilisation’) nicht viel mehr sehen als wald. Nur auf dem feld direkt davor steht eine alte, ehrwürdige eiche, recht allein, aber doch – wie ich meine – glücklich.
Unter die steine sind gänge gebaut und in einem nebengespräch meine ich aufgeschnappt zu haben, dass sich luftschächte durch die felsmassen ziehen, weshalb die akustik für musiker so interessant ist – laute töne! Die gänge sind leider abgesperrt, aber hinauf lässt sich steigen. In den fels gemeißelte stufen führen bis nach ganz oben, zumindest auf zwei der mehr als 10 türme. Unten findet sich noch ein felsrelief von um 1200, eine darstellung der abnahme jesu christi vom kreuz – scheinbar sehr einzigartig. Und dann finden sich allerorts einritzungen und –kerbungen ins gestein. Natürlich auch die üblichen „jack was here“ oder „otto will ficken“ plus nummer, aber doch auch ältere, ernsthafte oder wenigstens schön gemeißelte schriftzüge, die nicht immer klar zu lesen sind. Jedenfalls war es schwer, dem verlangen nachzugeben, permanent den stein berühren zu müssen, wie auch die bäume rundum. Es ist ein ort, der die verbindung zur und die macht der natur spüren lässt. Überall im stein, der von flechten überzogen ist, offenbaren sich gesichter und vielleicht zwei minuten, nachdem ich es mir gedacht habe, hat heidi meinen gedanken ausgesprochen: „auf den ersten blick scheinen überall gesichter zu sein, aber wenn man genau hinsieht, sind sie nicht mehr da“. Ist das mystik? Ich denke schon und wenn ich – als bekennender (wenngleich nicht restlos glücklicher) rationalist – das sage, darf es getrost geglaubt (nicht gewusst) werden.
Aber worte reichen nicht aus, das gefühl zu vermitteln, also: selber kommen und herz auf!
Nur eins noch: das felsgrab; unterhalb der steine, fast direkt am wasser gelegen, ist, ebenfalls in den stein gehauen, eine art sarkophagunterteil. Hmm, wie beschreiben? Ein loch im fels und am grunde des loches, exakt in menschenform (ich passe genau rein, nur leider war der beinteil voller wasser), eine versenkung eingelassen, in der man sich (trotz wasser ausprobiert) unwahrscheinlich geborgen und wohl fühlt. Von wegen kontakt zur natur – vielmehr eingehen in sie lässt sich wahrscheinlich nur unter wasser, aber das sauerstoffproblem tut sich im felsgrab wenigstens nicht auf.
That mold & put a born
Dann kam der harte bruch. Nach einigen minuten fahrt waren wir wieder in detmold und haben uns mit einigem durchfragen an der stadthalle eingefunden, in der das 4tägige, 4te international short film festival detmold ausgetragen wurde. Ein paar stunden haben wir uns mit verschiedenen filmen füllen lassen. Teils sehr gut und professionell, teils professionell aber nicht gut und teils weder noch. Trotzdem: der eintritt (für die externsteine zum hochsteigen 1 verträglicher und rechtfertigbarer Euro) war für studentInnen frei, also kein grund für reue.
Und sowohl detmold als auch paderborn (hey peter, du hast immer gemeint, du hast dich in der stadt nicht wohl gefühlt, aber mit verlaub, schön ists schon oder?) zeigen in der innersten stadt (und so groß sind die ja beide nicht) ein hübsches sammelsurium alter, bürgerlicher fachwerksbauten, viel mit dunklem holz, teilweise mit verspielten zierdächern und manchmal sogar mit goldenen inschriften (uuuiii toooll; ist aber wirklich nicht hässlich). An paderborn ist vor allem niedlich, dass sich eben dieser kürzeste fluss deutschlands dort befindet: die pader (oder der?). die wird irgendwie durch die altstadt, um den dom herum, geleitet und bietet damit ganz nette ecken – gleich neben der stadtbibliothek. Jaja, viel zu sehen da, keine frage und auch die gebratenen champignons waren gut und die crêpes (würdet ihr mir glauben, wenn ich schriebe, das wäre sooo typisch für paderborn? Alles lüge! Alles lüge!)
So – vorerst wieder schluss. Ich denke, nächstes mal werde ich einmal mehr über die uni auslassen – im positivsten sinne. Naja, vielleicht gibt’s ja neue erkenntnisse bis dahin..
Und wie immer: beste grüße und auch liebe, seien wir keine tagediebe, freuen wir uns guter dinge, sind wir auch, weshalb ich singe: ioladiholadiholadihooo
Euer, tiermenschoo
tiermensch - 10. Okt, 18:49
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