Montag, 1. Dezember 2008

ein stück sport

heute:
what the f*** is ... unterwasserrugby?

es nennt sich: "der einzige dreidimensionale teamsport". was brauche ich dafür: flossen, haube [wir verwenden die selben hauben wie beim wasserball; ein gefühl von vertrautheit!], taucherbrille [die profis haben sexy brillen; ich einen klotz], schnorchel [mit glück erwische ich einen nicht abgekauten - das schlägt sich dann auch in stabileren spielleistungen nieder], eierbecher [zumindest für männer; sonst werden da heilige teile wegggefrühstückt], wahlweise zahnschutz und arm-/beinbänder als additional 'teamdress'. zusätzlich empfehlen sich: orientierungsstärken unter wasser, druckunempfindliches atemsystem und - surprise! - groooße lungen. mindestens so groß wie einmal runter und rauf [mit flossen] mit ein wenig zeit dazwischen.

wie genau die regeln aussehen, überlasse ich wikipedia zu beantworten. ich beschränke mich hier auf meine höchstsubjektiven eindrücke. jedenfalls stehen unter wasser zwei körbe, die nach dem spiel bevorzugt zu zweit aus dem wasser geborgen werden, also: schwer, weil metallen. der durchmesser dürfte so an die 50cm sein und da muss der ball rein. der ist durchaus etwas kleiner, also kein basketballer-korb/ball-verhältnis, sondern etwas zielfreundlicher. allerdings sind weitwürfe auch eher selten gestreut. nämlich so zirka noch nie gesehen von meinen jungfräulichen UWR-augen. der ball selbst sinkt ab. warum? weil er mit salzwasser gefüllt ist. sehr clever. damit ergeben sich ganz neue flugkurven, wenn sich das flugkurven nennen lässt. gute spieler und innen passen gut 3 oder 4 meter weit, wenns hoch kommt. ich? mit glück kommt der ball auf 2 meter an. das ganze erinnert ein wenig an kugelstoßen, weil möglichst ohne drall, sonst: zum abwinken. und wenn man den ball einmal hat, dann schleunigst ran an die brust und einklemmen, denn im schlimmsten fall kommen drei leute auf einmal auf einen zu und dann ist der ball schnell wieder weg. und so glitschig der ball für mich ist, so sicher scheinen sich die altgedienten damit zu vergnügen. ich bilder mir ein, soweit meine orientierung mir derartige zuschreibungen erlaubt, sogar einmal ein dribbling gesehen zu haben. allerdings gegen mich - keine kunst würde ich behaupten - daran denkend, dass ich kleine kinder auch schon einmal getunnelt [vgl. "ihnen eine gurke geschoben"] habe.
6 gegen 6. klingt höchsterotisch. potenziert durch das geschlechterverhältnis, das nicht einmal so ungleich aussieht. ich denke, an die 4 oder 5 frauen sind mit dabei und die gesamtzahl schwankt ohnehin. außerdem war lange zeit die damendusche außer gefecht - also unisex [was heißt das jetzt wohl]. schmierige anspielungen, schleimige anzüglichkeiten, dann aber doch wieder seriöse ausnüchterung, denn 6 gegen 6 wird gespielt. die aufstellungen scheinen zu variieren, markant allerdings zeigt sich das deckel/dackel-system. deckel klingt doch wie 'deckel' oder? ja genau, denn ein korb hat schwerlich einen tormenschen, sondern eben.. das heißt, mit dem rücken drauflegen und mit den flossen tempo machen, damit das wegdrücken schwerer wird. blöd allerdings: luft gibts nur oben, also entweder wechselwirken oder aber eine starke verteidigung rundherum haben. die direkten vorkorbverteidigenden nennen sich dann dackel. im ständigen wechsel gehen sie rauf und runter und verlegen den weg auf den korb.
grundsätzlich ist der sport recht niedlich, nur im ballbesitz wird mensch freiwild und angegriffen werden [vorsischt: 2deutig], das heißt verteidigen mit klauen und zähnen und allem was dazwischenliegt. offizielle abwehrtaktiken laufen entweder mit der nichtballhand oder den beinen - im besten fall mit allem zusammen. wenn dann noch überblick gewahrt wird, kann ein gekonnter pass [noch oben, unten oder sonstwohin] eine ganze verteidigung austricksen. tja, könnte ich auch gerne. momentan kämpfe ich noch gegen chronische orientierungslosigkeit und freue mich, wenn ich einen pass fange, behalte und zielsicher weitergebe. heute wäre mir sogar fast der erste korb gelungen. alleine davor [naja, nicht ganz, da war noch einer von meinen] und dann! auf den rand. wieauchimmer das ging, jedenfalls hat ihn dann der kollesche reingedrückt und gut war.
immerhin motivation genug für mich, hiermit einmal einen tatsachenbericht abzuliefern, denn wenn das keine großartige referenz auf meinem CV ist! mannschaftssportart in der dritten dimension; sozial kompetent [gestehe: es hat seine zeit gebraucht, bis ich die menschen unter der dusche und in der umkleide mit den tauchermaskenfröschen von vorher in verbindung bringen konnte], durchhaltevermögen [auftauchfrequenz ca. alle 10 sec...], flexible einsetzbarkeit [meistens nicht da wo der ball ist] und selbst da wo die luft dünn wird noch den vollen durchblick [leider läuft meistens die brille an und meine 2,5 dioptrien hab ich ja auch noch] UND [fast] noch ein tor gemacht!
konstatiere: das muss ein erfolgreicher mensch sein...

na, plötzlich interesse bekommen?
montags und mittwochs jeweils von 19-20h im bielefelder unischwimmbad. lieber ein paar minuten früher.
für direkte nachfragen bin ich natürlich offen. siehe 'kommentieren' oder so.

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tiermensch - 2. Dez, 13:25

walli

eine rote linie, die sich durch mannschaftssportarten in verbindung mit mir aufzutun scheint:
der trainer namens michael, der übrigens auch herzlich gerne und auskostend im anschluss an das training fehler und unvollständigkeiten auslotet und zerfleischt, hat sich ab dem zeitpunkt, als mein name zu sitzen schien, entschieden, mich nicht bei meinem namen, sondern walli oder waldi oder so ähnlich zu nennen. genau verstehe ich es zum glück nicht. naja, besser als voltzi immerhin, aber über geschmack lässt sich bekanntlich streiten und der geschmack beim training weicht ohnehin nur sehr sehr nebensächlich von chlor ab...
und gleichzeitig spielt das gesprochene wort unter wasser eine herzlich gleichgültige rolle. also ein 3dimensionales mannschaftsspiel für autisten und solche die es noch werden wollen

ledaeth - 3. Dez, 11:13

:)

eine wundervolle beschreibung.
macht lust auf selbertauchen.
uwr scheint einen ähnlichen sucht-, spaß- und ungewöhnlichkeitsfaktor aufzuweisen, wie mein endlich wiedergefundener jugger-sport. glück auf, kollege!

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