Samstag, 7. Februar 2009

r.i.p.ped out oder grab!

der hügel nahm die sicht und stellte sie sich auf den kopf. dahinter – da war sie. davor – da stand er und suchte sie – mit seinen blicken. aber sie – die blicke – und er – der mann – fanden sie – dahinter – nicht. also stieg er – der mann – hinauf auf den hügel und ließ seine blicke auf die sicht los. doch er hatte etwas vergessen. sein herz pochte noch auf seiner seite des hügels, also ging er wieder hinunter um es zu holen. nachher, so dachte er, würde er wieder hinaufsteigen und vielleicht sogar wieder hinunter – diesmal aber auf der anderen seite. sie sah ihn nicht – auch nicht, als er oben stand. seine blicke aber hatte er mit sich genommen, um sie in die tiefe bohren zu lassen, denn da, so wusste er, pochte noch sein herz. also nahm er einen spaten und begann, den boden auf zu reißen. die richtige stelle wusste er, da das pochen aus dem boden drang. verräterisch und verführerisch zugleich. und er grub und schaufelte. den ausgehobenen boden warf er hinter sich, auf den hügel. aber sein blick war nur nach unten gerichtet. und er grub und hub – der hügel indessen wuchs und wuchs und die sicht war bald so vergraben, wie es auch das herz noch blieb, denn obwohl das pochen lauter und das loch tiefer wurde, kam er noch nicht ans ziel. und aus dem hügel wurde ein berg und aus dem berg ein gebirge und das loch wurde immer tiefer, das pochen immer lauter.
er stand ganz unten im loch und merkte gar nicht, dass er immer kleiner wurde, denn der fluss der zeite spülte hoch über ihm vorbei, was ihn bisher genährt hatte. aber er wusste ja, was er suchte: sein herz in seinem herzbergwerk. außer dem pochen hörte er nichts mehr. nicht das rufen des flusses und ihres nicht. denn sie rief, dass der hügel kein hügel mehr war und sie hielt ihr herz in händen. doch er grub und ihm fiel erst zu spät auf, dass er vergessen hatte, das licht mit sich zu nehmen und hinaus konnte er nicht mehr, denn leiter hatte er auch keine. das pochen jedoch hörte er noch und deshalb grub er weiter und als er es fand, da erkannte er es nicht, denn das pochen kam nicht mehr aus dem boden, sondern aus seinem kopf und so war jede stelle die richtige und er grub einfach weiter, denn er wusste ja, wo er zu graben hatte.
einmal hörte er ein zweites pochen, doch er dachte, es sei nur das echo. vielleicht hatte er auch recht, denn er war schon sehr tief und sehr klein und das pochen unerträglich laut und sie weit weg auf der anderen seite des gebirges, das kein hügel mehr war. also grub er weiter und als einmal ein vogel auf seiner schaufel landete und ihm von sonne, fluss und licht erzählte, da fragte er sich, warum er begonnen hatte zu schürfen. aber wissen konnte er es nicht mehr. weil er aber nichts hatte, außer dem spaten, der schon viel zu groß für ihn war und die wänder um ihn aufragten, wie das ende der welt – und für ihn war es das auch – blieb ihm nichts als weiter dem pochen nach zu graben. erst mit dem spaten, dann mit kleinen steinen und schließlich mit seinen händen – und er verschwand dabei zusehends.
aber er sagte sich beständig, ohne es hören zu können, „grab!“ und das tat er und weiter „grab!“ und das tat er weiterhin und „grab!“ und das war es auch bald.

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ledaeth (Gast) - 8. Feb, 14:05

schön

Habicht (Gast) - 8. Feb, 17:16

le

Erinnert mich irgendwie an pearl jam - "deep" (auf der "ten")

Licht-Reflexion

Entstellt, artet, setzt
zerlegt, spaltet, rissen
verformt, loren -trauen?

Maßlosig, Unverhältnismäßig, Über und Unterheblichkeit

Dagegen: Sei
Natürlich!
Im Wellen- und Hügelmeer
Surfend -nicht scheffelend
Sink und stinkend,
Sonnedern: beach-tend!

Not-Wend Sinn-füll An-Fang Er- und Be-greif-End-Sie-g
und Nieder-Lage der Hass-t und Schlecht-Habens-zinnsen!

Flieg zu Gott fried - Feder leichter Phönix!

Heilend innere und äußere Ordnung,
erquickend und belebend den Fluss der Zeit ~
german ist (Gast) - 10. Feb, 21:10

ich = erzähler
er = fiktiv
autor = tot

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