meta morp hose
ich glaube ich wäre gern ein baum
und sorgte mich nicht um meine blätter
und auch nicht um wind und wetter
und auch um verdienst, glaub ich, kaum
ich glaub, ein baum wäre ich gern
nicht jung, frisch und dynamisch sein müssen
keine lästigen blasen an händen und füßen
die rinde, außen, hart und auch innen, der kern
ein baum wär ich gerne, glaub ich
nicht nur in der, sondern selbst natur sein
boden wär brot mir und wasser mein wein
keine spur von hektik, doch: nie verstaub ich
ich glaube, ich wäre gern ein baum
da nagen dann käfer und würmer an mir
und krabbelnde ameisen, die ich kaum spür
stören mich dann, glaub ich, auch kaum
und manchmal, da blühe ich bunt, so zur zier
und ich liebe die jahreszeiten, ja, alle vier
trage früchte statt wütendem schaum
kein pflichtprogramm, alles, ja, alles nur kür
kein gestern, kein morgen, tja, alles nur hier
und heute und gleichzeitig ewig der raum
nicht, ja gar nichts, wofür ich mich genier
keine scham, kein geiz, kein neid, keine gier
und auch meine gedanken hätt ich im zaum
ach, ich dächte nicht, warum auch, wofür?
kein ich, kein du, kein ersiees oder wir
oder doch ein mann? baumbärtig mit flaum?
den ich aber doch nie stutze und rasier
weil ich ihn im winter von selber verlier
ach, viel zu hübsch und romantisch. wenn jemandem ein schönes zynisches ende einfiele, wäre ich überaus aufgeschlossen!
hmm, wie wärs damit?
und doch, nichts als ein romantischer traum
wie stets mit gensamen, gift und pestiziden,
die vor der natur eine mauer schmieden
für vielmehr einen cyborg als einen baum
richtung osten, norden, westen, süden
die selben bäume, früchte und blüten
doch fruchtlos nur, hohle eunuchen
bienen kann man hilflos suchen,
hilflos auf die menschen fluchen,
hilflos nur, und traurig, warten
bis maschinen hart entbarten
die schlechtesten karten
haben weniger die harten
als die weichen, zarten
und schwachen arten
die verharrten
laut knarrten
fielen bald
es blieben
ihnen nur
maschinen
hüben wie
drüben
nur kein
wald
und sorgte mich nicht um meine blätter
und auch nicht um wind und wetter
und auch um verdienst, glaub ich, kaum
ich glaub, ein baum wäre ich gern
nicht jung, frisch und dynamisch sein müssen
keine lästigen blasen an händen und füßen
die rinde, außen, hart und auch innen, der kern
ein baum wär ich gerne, glaub ich
nicht nur in der, sondern selbst natur sein
boden wär brot mir und wasser mein wein
keine spur von hektik, doch: nie verstaub ich
ich glaube, ich wäre gern ein baum
da nagen dann käfer und würmer an mir
und krabbelnde ameisen, die ich kaum spür
stören mich dann, glaub ich, auch kaum
und manchmal, da blühe ich bunt, so zur zier
und ich liebe die jahreszeiten, ja, alle vier
trage früchte statt wütendem schaum
kein pflichtprogramm, alles, ja, alles nur kür
kein gestern, kein morgen, tja, alles nur hier
und heute und gleichzeitig ewig der raum
nicht, ja gar nichts, wofür ich mich genier
keine scham, kein geiz, kein neid, keine gier
und auch meine gedanken hätt ich im zaum
ach, ich dächte nicht, warum auch, wofür?
kein ich, kein du, kein ersiees oder wir
oder doch ein mann? baumbärtig mit flaum?
den ich aber doch nie stutze und rasier
weil ich ihn im winter von selber verlier
ach, viel zu hübsch und romantisch. wenn jemandem ein schönes zynisches ende einfiele, wäre ich überaus aufgeschlossen!
hmm, wie wärs damit?
und doch, nichts als ein romantischer traum
wie stets mit gensamen, gift und pestiziden,
die vor der natur eine mauer schmieden
für vielmehr einen cyborg als einen baum
richtung osten, norden, westen, süden
die selben bäume, früchte und blüten
doch fruchtlos nur, hohle eunuchen
bienen kann man hilflos suchen,
hilflos auf die menschen fluchen,
hilflos nur, und traurig, warten
bis maschinen hart entbarten
die schlechtesten karten
haben weniger die harten
als die weichen, zarten
und schwachen arten
die verharrten
laut knarrten
fielen bald
es blieben
ihnen nur
maschinen
hüben wie
drüben
nur kein
wald
tiermensch - 20. Feb, 17:26
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Grinsekater (Gast) - 19. Mär, 22:38
Du kannst schön dichten, ich kann schön zitieren
Jedem Tierchen das Seine.
EIN ZWIEGESPRÄCH
Wie geht der Trost des Baums denn?
Des Baumes Trost geht so:
Ich habe Wurzeln gefaßt vor Jahren. Ich habe
vom Keim zum Baum mich entwickelt in Jahren. Ich habe
mir Zeit gelassen die Jahre des Reifens. Ich habe
Ring um Ring angesetzt mit den Jahren. Ich habe
all die Jahre mich streckend ausgebreitet. Ich habe
die Jahre hindurch beschirmt und beschattet. Ich habe
es stillschweigend getan durch die Jahre. Ich habe
nun meinen Platz in der Welt. Alle Zeit der Welt. Ich habe
nicht die Absicht, Mensch, dich zu belehrn. Ich habe
nur dies noch zu sagen: Sein geht vor Haben. Ich habe
gesprochen.
Und ich, sagt der Mensch, ich habe
die Säge.
(Robert Gernhardt)
EIN ZWIEGESPRÄCH
Wie geht der Trost des Baums denn?
Des Baumes Trost geht so:
Ich habe Wurzeln gefaßt vor Jahren. Ich habe
vom Keim zum Baum mich entwickelt in Jahren. Ich habe
mir Zeit gelassen die Jahre des Reifens. Ich habe
Ring um Ring angesetzt mit den Jahren. Ich habe
all die Jahre mich streckend ausgebreitet. Ich habe
die Jahre hindurch beschirmt und beschattet. Ich habe
es stillschweigend getan durch die Jahre. Ich habe
nun meinen Platz in der Welt. Alle Zeit der Welt. Ich habe
nicht die Absicht, Mensch, dich zu belehrn. Ich habe
nur dies noch zu sagen: Sein geht vor Haben. Ich habe
gesprochen.
Und ich, sagt der Mensch, ich habe
die Säge.
(Robert Gernhardt)
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